Wichtige Ressource für die Arbeit Knut Ecksteins – sei es Plastik oder Fotografie – ist der gebaute Raum. Studienaufenthalte in Städten wie New York oder der Wohnort in der Großstadt Berlin schärfen dafür das Auge. Es geht um Architektur und um Konstruktion, um leere und besetzte Flächen, auch um Ephemeres, nur Vorübergehendes. Mit sogenannten »armen«, gefundenen Materialien baut der Künstler seine Objekte, die mit minimalen Mitteln, doch in sich stabil, ineinander, aufeinander gestapelt und miteinander verschnürt werden. Die Ästhetik des verwendeten Materials, Farbe, Schriftzüge, Embleme und Firmenlogos wird dabei bewußt genutzt. Es entsteht ein Konglomerat aus Farbe, Form und Volumen, das in sich ein neues Verweissystem trägt. Einerseits auf die Industriegesellschaft mit ihrem Verpackungsmaterialien, auf Werbung/Werbemittel und Konsum, andererseits auch reflexiv auf die Kunst selbst. Die Architektur des sogenannten Internationalen Stils, etwa eines LeCorbusier, aber auch das konstruktive Bilddenken des frühen 20.Jahrhunderts, besispielsweise von de Stijl mit Künstlern wie Piet Mondrian oder Theo van Doesburg spielen hier mit herein. Eckstein nutzt die Kartonnagen als farbige, geometrische Raumkörper, er baut ein dreidimensionales Bild. Hinzu kommt in den vergangenen Jahren immer mehr die gestische Malerei, das all over, wie wir es etwa von Jackson Pollock kennen. Farbspritzer, wie locker aus dem Handgelenk hingeworfen, strukturieren die Oberflächen der Objekte und setzten so ein irrationales, gefühlsgebundenes Zeichen gegen die scheinbar rationale Konstruktion und lineare Geometrie.