Das Material von Gerold Tusch ist die Keramik. Seit Jahren setzt sich der Künstler in seiner Arbeit auseinander mit Dekor und Ornament und der Loslösung von Schmuckelementen aus ihrer zweckgebundenen, ursprünglichen Bestimmtheit. In den teils großformatigen plastischen Arbeiten findet sich in Variationen und Abwandlungen der Formenschatz abendländischer Architekturgeschichte, vor allem jener des Rokoko. Ausstattungsdekor, Ranken, Rocaillen und Ornamentspiegel dienen als Inspiration. Tusch befreit diesen architektonischen »Zierrat« aus seinem ursprünglichen Zusammenhang, stellt ihn frei und wandelt dessen charakteristische Eigenschaften um zu einer eigenständigen künstlerischen Metasprache.